Neue Wärmekammer in Betrieb genommen
Im Dezember, kurz vor Weihnachten haben wir unsere neue Wärmekammer zum Aufheizen und zum Warmaufzug von Doppelmantelwalzen in Werk 2 in Düren in Betrieb genommen.
Die Wärmekammer ist Teil eines Pilotvorhabens aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums und wird entsprechend gefördert. Hintergrund ist die Verbesserung der Energie-Effizienz und die Verringerung von CO2-Emissionen. Wesentliche Treiber sind die Verringerung von LKW-Transporten zu Dritten und das gezielte und gleichmäßige Aufwärmen der Bauteile unter einer abgeschlossenen und isolierten Umhausung ohne wesentliche Verluste.
Die Wärmekammer präsentiert sich als ein überdimensionaler Ofen mit einem Kammer-volumen von über 100 m³, entsprechend einer Würfellänge von ca. 4,5+ m und kann Walzenrohre von über 20 t Stückgewicht in einem geregelten Prozess auf bis zu 330 °C erwärmen. Diese werden anschließend in einem thermischen Fügeprozess auf einen kalten Innenkörper aufgezogen, was durch die Wärmeausdehnung des Rohres möglich wird.
Das Raumkonzept erlaubte eine Installation der Wärmekammer zwischen den Stützen von zwei Hallenschiffen und damit wird auch die Beschickung der Kammer von zwei Seiten bzw. Hallen ermöglicht.
Systempartner für die Wärmekammer war die CREMER Thermoprozessanlagen GmbH in Düren, die für die gesamte Auslegung und Konstruktion, den Aufbau und die Inbetriebnahme verantwortlich war. Die Steuerung der Anlage erlaubt zudem definierte Wärmebehandlungs-prozesse (z.B. Tempern) für komplette Walzen und einen zeitgesteuerten Start der Anlage.
Das Bild rechts zeigt einen erwärmten Außenmantel (3.800mm x 4.200mm) mit einem Gewicht von ca. 20 Tonnen, der im Anschluss innerhalb von wenigen Minuten auf den kalten Innenkörper aufgezogen wurde.
Die Anlage bestand ihre Feuertaufe bereits im ersten Einsatz für eine der größten Gießwalzen der Welt. Durch die Umlufttechnik wird ein außergewöhnlich gutes Wärmeprofil erzielt.
Integraler Bestandteil des Nutzungskonzepts ist ein eigens konzipierter Ofenwagen SMP, der die zu fügenden Bauteile zueinander positioniert und das Fügen deutlich vereinfachen und prozesssicherer machen soll.
Der Dürener Bundestagsabgeordnete und Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachel ließ sich im Beisein der Geschäftsführungen der Wirtschaftsförderung Düren WIN.DN, Herr Mannheims, der Firma CREMER Thermoprozessanlagen, Herr Ingo Cremer und von KRAFFT über die Umsetzung und die ersten Erfolge informieren.
„Hier wird ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Energieeinsparung geleistet, deshalb unterstützt die Bundesregierung dieses Projekt gerne“, so Thomas Rachel.
KRAFFT wird die Anlage nun regelmäßig für entsprechende Prozesse zum Einsatz bringen, so dass die erhofften Projekt-Ziele erreicht werden dürften - auch im Sinne der Förderung durch das Bundesumweltministerium.
Wir glauben mit dieser Investition einen weiteren Baustein zur Fertigung von hochwertigen Großwalzen gelegt zu haben.
Herzlichst Ihr KRAFFT Team aus Düren. Und bleiben Sie gesund.